Was allgemein erwartet worden war, ist jetzt offiziell: Jürgen Lindner ist neuer Rektor der Wangener Gemeinschaftsschule (GMS). Der Leiter der Anton-von-Gegenbaur-Schule ist offiziell bereits seit 1.Juni im Amt. De facto wird es jedoch bis zur Verabschiedung seines Vorgängers Siegbert Wucherer bei der derzeitigen Aufgabenverteilung bleiben.
Das Bewerbungsverfahren hatte sich über ein ganzes Jahr hingezogen. Mitte 2013 war - überraschend für Wucherer und Lindner - bekannt geworden, dass sich für den Schulleiterposten der neu geschaffenen Wangener Gemeinschaftsschule, die im August vergangenen Jahres ihren Betrieb aufnahm, eigentlich beide Rektoren hätten bewerben müssen. Als Übergangslösung war Siegbert Wucherer kommissarischer GMS-Schulleiter und Jürgen Lindner sein kommissarischer Stellvertreter.
Dieses etwas kuriose Konstrukt galt bis zum 31. Mai, denn am 6. Juni erhielt Lindner, der sich damit gegen eine weitere Bewerberin durchgesetzt hatte, seine Ernennungsurkunde, rückwirkend zum Monatsanfang. „Ich war auf das Verfahren gut vorbereitet und habe immer positiv gedacht", sagt der 44-Jährige. „Dass es jetzt geklappt hat, ist ideal für mich, weil ich in der Materie drin bin und die Befindlichkeiten des Personals kenne."
Nun ist er also offiziell Chef der Gemeinschaftsschule, in der bekanntlich die beiden Werkrealschulen Praßbergschule und Anton-von-Gegenbaur-Schule im Schuljahr 2013/14 aufgegangen waren. Konkret: Jürgen Lindner ist Chef von derzeit 27 Klassen, rund 600 Schülern, 60 Lehrkräften und zehn städtischen Bediensteten. „Ich bin froh, am Aufbau einer neuen Schulart mitzuarbeiten und sie mitzugestalten. Das ist eine Pionierarbeit, aber solche Herausforderungen liegen mir."
Einige Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit stehen bereits fest. Der vielleicht Wichtigste ist Werbung in eigener Sache. „Ich will die Gemeinschaftsschule mehr ins öffentliche Licht rücken, um die Vorzüge dieser Schulart zu zeigen", so Lindner. „Wir müssen mehr an der Außenwirkung arbeiten." Ein neues Schullogo, eine neue Homepage und regelmäßige Infoveranstaltungen sollen hier den Anfang machen. Außerdem will der 44-Jährige die baulichen Veränderungen sukzessive fortsetzen. Stichwort Ganztagsschule: „Wir müssen mehr Angebote, Spiel- und Lernmöglichkeiten schaffen, um die Kinder sinnvoll zu beschäftigen." Auf Dauer ist für Jürgen Lindner ein Anbau und eine professionelle Mensa unverzichtbar. Eine Verteilung auf zwei Standorte hält er zwar für möglich, „aber ein Standort mit einem gemeinsamen Schulzentrum ist besser": „Hier muss die Richtung im kommenden Schuljahr feststehen." Die Pädagogik weiter zu entwickeln, das Personal zusammenzuführen und sinnvolle Strukturen zu schaffen, sobald die stellvertretende Schulleitung besetzt ist, sind weitere Ziele. „Ich will die Gemeinschaftsschule etablieren", sagt der gebürtige Wangener. „Das klare Ziel kann nur die durchgängige Dreizügigkeit sein."
Am 17. Juli wird Siegbert Wucherer offiziell verabschiedet und Jürgen Lindner ebenfalls offiziell als dessen Nachfolger vorgestellt - obwohl er es seit wenigen Wochen formell bereits ist. „De facto ändert sich bis zur Verabschiedung nichts: Mein Schwerpunkt liegt weiter auf der AvG, und Herr Wucherer leitet die Gemeinschaftsschule."